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Biermischgetränke.

Eine Einführung in die Welt von Radler & Co.

ca. 5 Minuten
Artikelzusammenfassung
Wurstwasser (nein, nicht das aus dem Glas), U-Boot & Laternenmaß – an kreativen Namen mangelt es Biermischgetränken nicht. Aber taugen die auch was?
Nahaufnahme vom Bauchetikett des Radler Frei im Schilf.

Der Sommer ist da, und was gibt es Besseres als eine erfrischende Abkühlung? Wenn die Temperaturen steigen, greifen viele von uns gerne zu einem kühlen Bier. Doch manchmal darf es auch etwas leichter und fruchtiger sein. Hier kommen Biermischgetränke ins Spiel. Ob Radler, Alsterwasser, Russ oder Diesel – die Vielfalt der Mischungen ist schier endlos und bietet für jeden Geschmack das passende Getränk.

 

 

Was genau ist ein Biermischgetränk?  

Biermischgetränke bestehen in der Regel aus Bier und einem alkoholfreien Getränk wie Limonade, Cola oder Fruchtsaft. Besonders beliebt sind Kombinationen wie Pils mit Zitronenlimonade oder Weißbier mit Cola.

 

Diese Mischungen sind nicht nur erfrischend, sondern auch eine tolle Alternative für alle, die es etwas leichter mögen. Der Alkoholgehalt liegt normalerweise unter dem eines normalen Biers, was sie zu einer beliebten Wahl für heiße Sommertage macht.

 

Doch Vorsicht: Auch wenn Biermischgetränke oft als leichte Alternative zum Bier gelten, können sie je nach Mischverhältnis und Zutaten durchaus ihren Anteil an Alkohol und Zucker haben. Ein typisches Radler enthält beispielsweise um die 2,5 Vol. % Alkohol (unser Flensburger Radler liegt bei 2,4 Vol. %), während andere Mischungen wie Goaß oder Diesel durchaus stärker sein können. Und auch über den Zuckergehalt sollte man sich bewusst sein.

 

 

Unterschiede zwischen Biermischgetränken und Biercocktails.

Obwohl Biermischgetränke und Biercocktails beide aus Bier und weiteren Zutaten bestehen, gibt es wesentliche Unterschiede zwischen den beiden.

 

Biermischgetränke:

Bestehen hauptsächlich aus Bier und einem oder mehreren Erfrischungsgetränken wie Limonade, Cola oder Fruchtsaft.

Sind in der Regel einfach zuzubereiten und erfordern keine speziellen Mixtechniken.

Haben meist einen niedrigeren Alkoholgehalt, da sie oft zu gleichen Teilen oder in einem Verhältnis von 60:40 (Bier zu Erfrischungsgetränk) gemischt werden.

Beispiele: Radler, Alsterwasser, Diesel, Goaß.

 

Biercocktails:

Sind komplexere Mischungen, die neben Bier auch andere alkoholische Getränke und diverse Zutaten wie Sirupe, Liköre und frische Früchte enthalten können.

Erfordern oft spezielle Mixtechniken und Rezepte, um die verschiedenen Aromen harmonisch zu kombinieren.

Können einen höheren Alkoholgehalt haben, je nach Zutaten.

Beispiele: Black Velvet (Guinness und Sekt), Altbierbowle (Altbier mit Fruchtsaft und Früchten), Berliner Weiße mit Schuss (Berliner Weiße mit Himbeer- oder Waldmeistersirup), Boilermaker (Bier und Whiskey) oder Spaghett (Aperol, Bier und Zitronensaft).

Zwei Gläser mit dem Spaghett-Cocktail aus FLENS Edles Helles, Aperol und Zitronensaft.
Zwei Gläser mit dem Boilermaker-Cocktail aus FLENS Dunkel und FLENS Whisky.

Und so sind Biermischgetränke entstanden.

Die Geschichte der Biermischgetränke beginnt im 18. Jahrhundert in England. Dort war der sogenannte Shandy, auch "shandygaff" genannt, bereits bei britischen Truppen beliebt. Ein Shandy besteht traditionell aus Bier und Limonade oder Ingwerbier und diente als erfrischendes Getränk, das weniger Alkohol enthielt und somit auch tagsüber genossen werden konnte.

 

 

Entwicklung und Verbreitung in Deutschland seit dem 20. Jahrhundert.

Bei uns tauchten Biermischgetränke Anfang des 20. Jahrhunderts auf. Der Begriff "Radler" kommt aus Bayern und beschreibt eine Mischung aus Bier und Zitronenlimonade. Einer Legende nach wurde das Radler um 1922 von Franz Xaver Kugler in seiner Gaststätte "Kugler Alm" in Oberhaching bei München erfunden, als ihm das Bier auszugehen drohte und er es mit Limonade streckte, um den Durst der vielen Radfahrenden zu stillen.

 

Auch in anderen Regionen Deutschlands entstanden eigene Varianten: In Hamburg nennt man das Bier mit Zitronenlimonade "Alsterwasser", während in Berlin der "Potsdamer" aus Bier und Himbeerlimonade besteht. Diese regionalen Unterschiede trugen zur Vielfalt und Beliebtheit der Biermischgetränke bei.

 

 

Der Biermix und das Gesetz.

Bis in die frühen 1990er Jahre durften Biermischgetränke in Deutschland nur frisch zubereitet und offen ausgeschenkt werden. Das änderte sich mit der Einführung des neuen Biersteuergesetzes am 1. Januar 1993. Ab da durfte man Biermischgetränke auch in Flaschen und Dosen abfüllen und kommerziell vertreiben.

 

Das hat zu einer wahren Explosion an Varianten geführt – die Brauereien begannen, immer neue Sorten und Geschmacksrichtungen zu kreieren. Von klassischen Kombinationen und naturtrüben Radlern bis hin zu exotischen Mischungen mit Fruchtsirupen, Kirschlikör oder Energydrinks, die Vielfalt ist nahezu unbegrenzt.

 

Die Brauereien lassen ihrer Kreativität freien Lauf und bieten immer neue Geschmackserlebnisse an. Der Absatz von Biermischgetränken stieg weiter an und im Jahr 2021 wurden in Deutschland schon 4,4 Millionen Hektoliter Biermischgetränke produziert.

 

 

Beliebte Biermischgetränke mit Pilsener.

Radler, Alster und Panasch.

Fangen wir mit den Klassikern an: Radler, Alster und Panasch. Diese Mischungen bestehen aus hellem Bier bzw. Pils und Zitronenlimonade. Das Radler ist besonders in Bayern beliebt und wird oft mit Hellem gemischt. Im schönen Norden sagt man Alsterwasser oder kurz Alster. In der Schweiz heißt das Ganze Panasch.

Eine blaue Flasche Flensburger Radler Frei auf einem Holzpoller im Schilfgras.
Blaue Flasche Flensburger Radler in der Brandung
Blaue Bierflaschen, die mit Radler Frei befüllt werden, in der Abfülllinie.

Almradler.

In Österreich gibt es eine besondere Variante des Radlers: den Almradler. Hier wird Bier mit Kräuterlimonade (wie Almdudler) gemischt. Heraus kommt eine erfrischende, leicht herbe Mischung, die besonders gut in die Berge passt.

 

 

Wurstwasser.

Ein kurioser Name, aber in einigen Regionen des Münsterlandes bekannt: Wurstwasser. Hier wird Bier mit Orangenlimonade gemischt. Der Name kommt wahrscheinlich daher, dass die Farbe an das Wasser erinnert, in dem Bockwürste gekocht werden. Klingt eklig, schmeckt aber überraschend gut!

 

 

Flieger, Potsdamer, Saubier und Tango.

Diese Mischungen bestehen aus Bier und Himbeerbrause oder roter Limonade. Besonders der Potsdamer ist in Berlin bekannt und beliebt. Diese Getränke haben eine schöne rote Farbe und einen süß-fruchtigen Geschmack, der gut mit dem herben Bier harmoniert.

 

 

Colabier, Diesel und Drecksack.

Bier mit Cola ist eine weitere beliebte Mischung. Ob man es nun Colabier, Diesel oder Drecksack nennt; die Kombination aus Bier und Cola ist besonders erfrischend und leicht süß.

 

 

Monaco.

Für alle, die es etwas exotischer mögen: Monaco. Diese Mischung besteht aus Bier und Grenadinesirup. Der süße Sirup verleiht dem Bier eine schöne rote Farbe und einen fruchtigen Geschmack. Auch in Polen sehr beliebt.

 

 

Red Eye.

Eine ungewöhnliche, aber interessante Mischung ist das Red Eye. Hier wird Bier mit Tomatensaft gemischt. Diese Kombination ist besonders in den USA beliebt und wird oft als Katergetränk verwendet.

 

 

Trockenes Radler, Saures Radler und BMW (Bier mit Wasser).

Für alle, die es weniger süß mögen, gibt es das trockene oder saure Radler. Hier wird Bier mit Sprudelwasser gemischt. Diese Varianten sind besonders erfrischend und haben einen noch geringeren Alkoholgehalt.

 

 

U-Boot.

Zum Schluss noch zwei etwas stärkere Mischungen: Beim U-Boot wird ein kleines Gläschen Korn in ein Pils versenkt, ähnlich wie beim Boilermaker mit Whisky. Diese Variante hat einen höheren Alkoholgehalt und ist eher etwas für die späteren Stunden des Abends.

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