Welches Glas für welches Bier?
Bierglasarten: Bier mal schick in Schale
Frisch vom Fass und rein ins (passende) Glas – das ist Bierkultur pur. Welches Bierglas gehört aber eigentlich zu welcher Biersorte? Gibt es (historische) Gründe für die jeweilige Glasform? Hier kommt die Story zu Biertulpe, Kölschstange, Stiefel & Co!
Kleine Bierglaskunde: Wieso, weshalb, warum welche Bierglasart?
Weizenbierglas, Pilstulpe, Kölschstange und so weiter ... bevor wir hier die verschiedenen Bierglasarten passend zur jeweiligen Biersorte aus dem Thekenregal holen, wollen wir Euch zeigen, warum bestimmte Glasformen von Vorteil für den Biergenuss sind.
Bierglas oder Flasche – was schmeckt besser?
Diese Frage lässt sich vor allem individuell beantworten. Der eine braucht sein plop' beim Öffnen seines Flensburger Pilseners, die andere bevorzugt es stilecht im passenden Glas. Allerdings macht der unterschiedliche Durchmesser des Bierglases bzw. der Öffnung hierbei einen Unterschied: Die schmale Öffnung der Flasche lässt das Bier schneller und weiter hinten in den Mund fließen, wo es auf Geschmacksknospen trifft, weshalb der herbe Charakter dann dominiert.
Ein Bierglas mit großem Durchmesser hingegen, wie z. B. der formschöne FLENS Schwenker, lässt die verschiedenen Komponenten des Bieraromas beim Trinken besser in der Gesamtheit zur Geltung kommen. Allerdings entschwindet das Bieraroma bei einem Bierglas mit großem Durchmesser auch etwas schneller.
Dünne Biergläser, dicke Bierkrüge und der ganz große Trinkgenuss
Die Stärke des Bierglases beeinflusst das subjektive Geschmacksempfinden beim Biertrinken. Je dünner das Glas ist, desto feiner und leichter wirkt der Geschmack der Biersorte. Wer mehr Wert auf den Effekt als auf die Etikette legt, sollte einmal ein Bier aus einem dünnwandigen Weinglas trinken – dem Aroma tut's gut! Ein dünnes Pilsglas lässt das Bier milder und nuancierter wirken, ein dickes Bierseidel aus Steingut verleiht auch dem darin befindliche Bier eine gewisse Schwere.
Zu viel Gefühlsduselei? Rein praktisch kann ein dickes Bierglas vor allem im Sommer einen angenehmen Effekt haben: Wird der schwere Bierkrug vorher im Kühlschrank aufbewahrt, bleibt das darin servierte Bier auch bei sommerlicher Hitze länger kühl. Unser FLENS Seidel ist zwar aus Glas, bietet aber mindestens genauso gute Erfrischung und ist dank des stabilen Henkels z. B. für Sommerpartys besonders praktisch.
Die Schaumschläger unter den Bierglasarten
De jeweilige Form und Höhe des Bierglases hat einen großen Effekt auf den Schaum. Hohe und schlanke Bierglasarten wie beispielsweise das Weizenbierglas begünstigen eine ausgeprägte, kapitale Schaumkrone. Selbstverständlich spielt dabei neben der Glasform auch das fachgerechte Einschenken eine große Rolle.
Offensichtlich haben die unterschiedlichen Biergläser also hinsichtlich Form, Durchmesser, Höhe und Stärke durchaus ihre Berechtigung und sind nicht nur aufgrund lokaler Geschmacksunterscheide sehr unterschiedlich anzuschauen. Werfen wir also jetzt einmal einen Blick auf die berühmtesten Vertreter unter den Bierglasarten!
Die blümerante Bierglasart: Die Pilstulpe
Bayerns Bierpokal: das Weizenbierglas
Was für uns Norddeutsche der Pils-Pokal ist, ist für die Bayern ihr Weizenbierglas. Ebenfalls recht dünnwandig und in langer, nach oben gewölbter Pokalform, ist die auch als Weißbierglas bekannte Glasform etwas höher und größer als unsere Pokalvariante. So passt dann auch die im Süden übliche Menge von einem halben Liter Bier gut zum Fassungsvermögen des Weizenbierglases. Die schmale Taille dieser Bierglasart hat seinen Grund: Dadurch steigt die im Weizenbier reichlich vorhandene Kohlensäure langsamer nach oben. Obacht bim Einschenken ist aber trotzdem geboten. Einmal ordentlich serviert, steht das Weizenbierglas auf seinem massiven Sockel dafür sehr stabil.
Der Willibecher: der vermeintliche Exot unter den Bierglasarten
Willibecher oder Willybecher – noch nie gehört? Bestimmt aber schon öfter daraus getrunken: Der vermeintliche Exot unter den Bierglasarten ist tatsächlich deutscher Standard. Diese Glasform kommt auf Volksfesten und an Bierständen zum Einsatz und ist somit nahezu in aller Munde. Der bei FLENS unter dem Namen „Frankonia-Becher“ geführte, unten schmale Willibecher wird nach oben breiter und ist vor allem eher dünnwandig. Damit kühlt er nach der schnellen Reinigung im heißen Wasserbad schnell ab und ist im Handumdrehen wieder einsatzbereit und ebenso schnell wieder befüllt wie ausgetrunken.
Bierglasarten – ein unerschöpfliches Sammelobjekt
Natürlich gibt es, vor allem international, noch viel mehr Bierglasarten als die hier vorgestellten; lokale Namensgebungen finden sich zusätzlich in nahezu jeder Region. Nicht zuletzt deshalb sind Biergläser als Sammelobjekt sehr begehrt.
Wer sein FLENS aber lieber aus der Bügelverschlussflasche als aus dem Krug, Pint, Bierseidel, Humpen, Maßkrug, Stiefel, oder Craft-Glas trinkt, dem ist Eins gewiss: Ein lautstarkes plop' zum Biergenuss!