Der Tag des Bieres.

Der Tag des Bieres – ein Prosit auf die Reinheit.

Klar, Tag des Bieres kann jeder Tag sein – in geselliger Runde mit Freunden und Freundinnen, in der Lieblingskneipe um die Ecke oder beim Skatabend. Der offizielle Tag des Bieres fällt in Deutschland historisch korrekt allerdings jährlich auf den 23. April. Vor über 550 Jahren wurde an diesem Datum (Bier-)Geschichte geschrieben: Der bayerische Herzog Wilhelm IV. verkündetet am 23. April 1516 in Ingolstadt das (deutsche) Reinheitsgebot für Bier. Es besagt, dass:

Klar, da fehlte eigentlich noch etwas, nämlich die Hefe. Von der wusste man damals allerdings noch nichts. Die Gärung wurde einfach durch die in der Luft befindlichen obergärigen Hefepilzsporen in Gang gesetzt. Erst im Jahr 1860 fand der französische Wissenschaftler Louis Pasteur heraus, dass die Hefe für die Umwandlung des Malzzuckers in Alkohol und Kohlensäure verantwortlich ist.

Endlich Schluss mit kuriosen Zutaten und Prüfverfahren

Allein die teilweise geradezu skurrilen Zutaten beim Bierbrauen im Mittelalter geben uns Bierliebhaberinnen und Bierliebhaber übrigens jeden Grund, jährlich den Tag des Bieres und damit das deutsche Reinheitsgebot zu feiern. Die „Brauer“ der damaligen Zeit verwendeten beispielsweise Ruß für ein besonders dunkles Dunkelbier, gaben Kreidemehl hinzu, um sauer gewordenes Bier wieder halbwegs trinkbar zu machen oder sorgten mit Stechapfel und Fliegenpilz für den „Biergenuss“ der anderen Art.

Nicht weniger abenteuerlich fielen damals auch die Methoden zur Qualitätsprüfung des Biers aus: So wurde im 15. und 16. Jahrhundert einfach eine Bank mit Bier bestrichen, auf die sich die amtlichen Prüfer in ihren Lederhosen setzten. Nach drei Stunden Sitzung sprangen alle Prüfer gleichzeitig auf ein Kommando hin auf. Blieb die Bank dann an der Lederhose kleben, hatte das Bier den Test bestanden. Blieb sie allerdings stehen, bedeutete das für den Brauer Einschnitte für seine Brauerei.

Das deutsche Reinheitsgebot: Heute noch gültig und Grund zum Feiern

Auch heute noch halten sich deutsche Brauereien an das deutsche Reinheitsgebot. Einzig Wasser, Malz, Hopfen (und Hefe) sind erlaubt. Geschmacksverstärker, Farb- und Konservierungsstoffe sind verboten. Längst ist der Hinweis „Gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot“ weltweit zu einem Gütesiegel für qualitativ hochwertiges Bier aus Deutschland geworden – und nicht nur für die Braumeisterinnen und Braumeister hierzulande Grund genug zu feiern. Seit 1994 wird vom Deutschen Brauer-Bund am Tag des Bieres der Erlass der bayerischen Landesordnung im Jahr 1516 gefeiert. Mit Jahresbieren, Brauereifesten, Frühschoppen, Bierseminaren, Braukursen und etlichen anderen Aktionen rund ums Bier begehen Brauer und Brauerinnen, Gastronominnen und Gastronomen, Getränkehändler und -händlerinnen und Bierfans diesen ganz besonderen Feiertag und Meilenstein der Braukunst– der übrigens am selben Tag wie der Welttag des Buches stattfindet.

Der internationale Tag des Bieres

Interessanterweise wird der internationale Tag des Bieres aber nicht am 23. April, sondern jährlich am ersten Freitag im August gefeiert. Die bierbegeisterten Freunde Jesse Avshalomov, Evan Hamilton, Aaron Araki, Richard Hernandez, Tyler Burton und Ryland Hale riefen ihn 2007 in den USA ins Leben. Gefeiert wurde der internationale Tag des Bieres erstmals im August 2008 – und von da an Jahr für Jahr beliebter. Fanden im Jahr 2011 noch „nur“ 278 offizielle Veranstaltungen in 138 Städten und 23 Ländern zum internationalen Tag des Bieres statt, wurden 2013 weltweit fast 400 Veranstaltungen registriert.

Unser Tipp zum Tag des Bieres: eine Brauereibesichtigung

Was würde sich am Tag des Bieres wohl mehr anbieten als eine Brauereibesichtigung in unserer Flensburger Brauerei? Unser Tipp: Am besten gleich anmelden, es könnte sein, dass ein paar mehr Bierliebhaberinnen und Bierliebhaber an diesem Tag auf diese Idee kommen …